Immer mehr geschädigte Anleger berichten derzeit von äußerst negativen Erfahrungen mit der Handelsplattform Oxandor Capital. Die Betreiber geben vor, professionelle Dienstleistungen in den Bereichen Wertpapierhandel, Kryptowährungen und Anlageberatung anzubieten. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Hinter der seriös wirkenden Fassade steckt kein reguliertes Finanzunternehmen – sondern ein System, das gezielt darauf ausgelegt ist, Anleger zu täuschen und auszunehmen.
Die Kritik an Oxandor Capital häuft sich nicht zufällig. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt ausdrücklich vor den Aktivitäten der Plattform sowie den zugehörigen Webseiten oxandor-gw.com und gw.oxandor.com. Eine gültige Lizenz für Finanz- oder Kryptowerte-Dienstleistungen existiert nicht. Damit ist klar: Wer dort investiert, handelt nicht mit einem seriösen Anbieter, sondern setzt sein Geld einem erheblichen Risiko aus.
Der Modus Operandi folgt einem Schema, das in Zeiten digitaler Kommunikation immer häufiger anzutreffen ist. Die Täter bedienen sich gefälschter Identitäten, etwa eines angeblichen „Dr. Andreas Krüger“, der mit professionell klingendem Titel Vertrauen schaffen soll. Doch keine dieser Personen taucht in irgendeinem offiziellen Register oder einer behördlichen Datenbank auf.
Besonders perfide ist die Nutzung eigens eingerichteter WhatsApp-Gruppen. Dort wird eine künstliche Gemeinschaft aufgebaut. Die angeblichen „Analysten“ und „Assistenten“ teilen vermeintlich exklusive Insidertipps, Erfolgsgeschichten und gefälschte Referenzen. Screenshots mit hohen Kontoständen, erfundenen Gewinnen und lobenden Bewertungen sollen den Eindruck verstärken, dass es sich um eine seriöse und erfolgreiche Handelsplattform handelt. In Wahrheit handelt es sich um manipulierte Darstellungen, die einzig und allein geplante Verluste verschleiern sollen.
Wer Zweifel äußert oder sich vorsichtig zeigt, wird mit psychologischem Druck konfrontiert. Typischerweise wird suggeriert, dass „alle anderen“ Anleger enorme Gewinne einfahren würden – nur man selbst zögere. Diese Dynamik führt oft dazu, dass Anleger impulsiv handeln und weitere Einzahlungen leisten, statt kritisch nachzufragen.
Unsere eigenen Recherchen zeigen: Die Domain der Plattform wurde erst im Oktober 2025 registriert – ein klarer Hinweis auf ein sehr junges, unerprobtes und höchst verdächtiges Angebot. Hinzu kommt, dass die Betreiber einen Anonymisierungsdienst nutzen, um ihre Identität zu verschleiern. Ein seriöses Finanzunternehmen würde derartige Maßnahmen nicht benötigen.
Die Kombination aus fehlender Lizenz, anonymem Domain-Inhaber, aggressivem Werbeverhalten über soziale Netzwerke und manipulativer Kommunikationsstruktur ist typisch für Betrug im Bereich Online-Trading, CFDs, Forex oder Kryptoinvestments.
Wenn Oxandor Capital angeblich den Handel mit Finanzinstrumenten anbietet, handelt es sich rechtlich um eine Wertpapierdienstleistung im Sinne des Eigenhandels gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 10 Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG). Dafür wäre eine Erlaubnis der BaFin zwingend erforderlich – die jedoch nicht vorliegt.
Auch für Kryptowerte-Dienstleistungen besteht eine klare rechtliche Grundlage:
Die europäische Verordnung über Märkte für Kryptowerte (MiCAR) verlangt in Deutschland eine ausdrückliche BaFin-Erlaubnis für den Betrieb einer Kryptoplattform. Diese umfasst nicht nur die technische Bereitstellung einer Handelsumgebung, sondern auch den Handel selbst sowie die Anlageberatung nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 WpIG.
Da Oxandor Capital keinerlei Erlaubnis besitzt, handelt es sich um das unerlaubte Erbringen erlaubnispflichtiger Dienstleistungen – und damit um einen gravierenden Gesetzesverstoß.
Anleger müssen nicht tatenlos bleiben, wenn sie bei Oxandor Capital Geld verloren haben. Verschiedene gesetzliche Anspruchsgrundlagen kommen in Betracht:
Unerlaubter Eigenhandel / Wertpapierdienstleistungen
→ Schadensersatz gemäß § 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 15 WpIG
Unerlaubte Kryptowerte-Dienstleistungen
→ Schadensersatz gemäß § 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 46 KMAG
→ z. B. bei falschen Angaben über Regulierung, nicht erfolgte Auszahlungen, manipulierte Kontostände.
In vielen Fällen ist es möglich, Verantwortliche der Plattform haftbar zu machen. Je schneller anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen wird, desto höher stehen die Chancen, Kapital zurückzuführen und Vermögensschäden zu reduzieren.
Wenn Sie bei Oxandor Capital investiert haben und nun Auszahlungsprobleme, Kommunikationsabbrüche oder verdächtige Vorgänge feststellen, sollten Sie nicht zögern. Je früher rechtliche Schritte eingeleitet werden, desto besser können wir Ihre Rechte sichern.
Die Kanzlei Engelhard, Busch & Partner ist seit vielen Jahren auf die Vertretung von Opfern betrügerischer Online-Handelsplattformen spezialisiert. Wir prüfen Ihre Ansprüche, analysieren Geldflüsse und setzen Ihre Rechte zielgerichtet und engagiert durch – außergerichtlich und gerichtlich.
Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Ersttelefonat. Wir unterstützen Sie dabei, verlorene Gelder zurückzuholen und Ihre rechtlichen Möglichkeiten umfassend zu nutzen.
Wenn Sie Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind, sollten Sie sich schnellstmöglich rechtsanwaltliche Unterstützung suchen. Wir unterstützen Sie – kontaktieren Sie uns!
Wenn Sie Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind, sollten Sie sich schnellstmöglich rechtsanwaltliche Unterstützung suchen. Gemeinsam werden wir versuchen, Ihre Interessen zu vertreten und mögliche Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Als Anwälte für Anlagerecht beraten wir Sie gerne ausführlich – kontaktieren Sie uns für ein kostenfreies erstes Gespräch.